Ursachen und Behandlung von

Schlafstörungen

Was sind Schlafstörungen und welche Ursachen gibt es dafür?

Viele Menschen kennen Schlafstörungen. Sie gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden überhaupt.

Im besten Fall sind Schlafstörungen an bestimmte, belastende Situationen gebunden und halten nicht lange an. Problematisch wird es, wenn der Schlaf dauerhaft gestört ist und die Lebensqualität des Betroffenen spürbar beeinträchtigt.

Schlaf hat verschiedene Funktionen. Er dient unter anderem dazu

  • Sich in der Nacht zu erholen
  • Tagsüber optimal leistungsfähig zu sein
  • Das Immunsystem zu stärken
  • Am Tage Erlerntes im Gedächtnis zu festigen

Von Schlafstörungen spricht man, wenn der Schlaf subjektiv oder objektiv

  • Zu kurz oder zu lang ausfällt
  • Zu häufig unterbrochen wird
  • Nicht erholsam ist

Chronische Schlafstörungen liegen vor, wenn der Betroffene pro Woche drei Nächte nicht richtig schlafen kann und dieser Zustand länger als einen Monat anhält.

Man unterscheidet folgende Schlafstörungen

  • Insomnie (Schlaflosigkeit)
  • Hypersomnie (erhöhtes Schlafbedürfnis)
  • Parasomnie (Verhaltensauffälligkeit im Schlaf)
  • Schlafbezogene Atmungsstörungen (z.B. Schlafapnoe)
  • Schlafbezogene Bewegungsstörungen (z.B. Restless-Legs-Syndrom)
  • Zirkadiane Rhythmusstörungen (Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus)

  • Äußere Einflüsse, wie z.B.
    • Lärm
    • Helles Licht
    • Hitze/Kälte
    • Kaffee
    • Alkohol, Nikotin, Medikamente, Drogen
    • Ungünstige Schlafhygiene
    • Schichtarbeit
    • Langstreckenflug (Jetlag)
  • Psychische Einflüsse, wie z.B.
    • Ärger
    • Stress
    • Psychische Erkrankungen wie Depressionen
  • Organische (physiologische) Ursachen, wie z.B.
    • Schmerzen
    • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    • Krebserkrankungen
    • Entzündungen
    • Hormonelle Störungen
    • Restless-Legs-Syndrom (RLS)
    • Schlafapnoe
    • Narkolepsie (Schlafsucht)
    • Schmerzen

Die Diagnose von Schlafstörungen ist ziemlich komplex, weil es sich häufig um Störungen mit mehreren Ursachen handelt oder mit Ursachen, die weit zurückliegen können. Darum werden in der Regel unterschiedliche Diagnoseverfahren eingesetzt, um ein möglichst genaues Bild der Beschwerden zu bekommen

  • Schlaftagebücher und Schlaffragebögen
  • Erörterung der Krankengeschichte (genaue Anamnese)
  • Polysomnographie (eine Methode zur Erfassung der Schlafstruktur)

(Langzeit-)EEG und bildgebende Verfahren (wie MRT oder CT) können die Diagnose von Schlafstörungen unterstützen und genaueren Aufschluss über die Art der Schlafstörung geben.

Personen mit anhaltenden Schlafstörungen sollten grundsätzlich einen Arzt aufsuchen, der sie untersucht und gegebenenfalls behandelt.

Auch wenn die Schlafstörungen zunächst subjektiv nicht als solche empfunden werden – was beispielsweise bei übermäßigem Schnarchen oder übermäßiger Müdigkeit häufig der Fall ist – sollten sie dennoch abgeklärt werden und wenn nötig eine Therapie erfolgen. Die Schlafstörungen können sich sonst mit der Zeit verselbstständigen und schwere Probleme mit sich bringen, die sich auf Beruf, soziales Umfeld und allgemeines Wohlbefinden auswirken können.

Schlafmittel und andere Medikamente können nur die akuten Beschwerden von Schlafstörungen lindern, sind aber keine Lösung für längere Zeit (Schlafmittel sollten höchstens einige Wochen angewendet werden).

Wichtiger für die Therapie von Schlafstörungen ist es herauszufinden, woher die Schlafstörungen kommen und ihre Ursache zu beseitigen.

In vielen Fällen besteht die Therapie von Schlafstörungen darin, Ernährungs- und Lebensgewohnheiten umzustellen und eine gesunde Schlafhygiene zu entwickeln, was folgende Aspekte umfassen kann

  • Das Schlafen in Seitenlage
  • Gewichtsreduktion (bei übergewichtigen Patienten)
  • Verzicht auf späte, zu scharfe oder reichhaltige Mahlzeiten
  • Schlafen gehen wenn man sich müde fühlt
  • Regelmäßige Schlafzeiten einhalten
  • Sich außerhalb der Schlafenszeiten nicht zu lange im Bett aufhalten
  • Vor dem Schlafengehen keine koffeinhaltigen Getränke, Alkohol oder Drogen zu sich nehmen
  • Nicht vor dem Schlafengehen oder während der Nacht rauchen
  • Für ausreichend Ruhe und Dunkelheit im Schlafzimmer sorgen
  • Schlafzimmer ausreichend lüften (Die Raumtemperatur sollte 18 Grad Celsius nicht überschreiten)
  • Unmittelbar vor dem Schlafengehen keinen körperlich anstrengenden Sport treiben (Der Kreislauf wird dabei zu sehr angeregt)
  • Verzicht auf einen ausgedehnten Tagesschlaf (Der Mittagsschlaf sollte 15 Minuten nicht überschreiten)

Kombination aus Verhaltenstherapie und Entspannungstechnik

Entspannungstechniken, wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung, können helfen, schneller einzuschlafen und länger durchzuschlafen.

Atemmaske bei Schnarchen oder Schlafapnoe

Sind therapeutische Maßnahmen gegen schlafbedingte Atmungsstörungen (wie Schnarchen oder Schlafapnoe) dauerhaft erfolglos, kann während des Schlafs ein Atemtherapiegerät in Kombination mit einer Atemmaske hilfreich sein.

Um entspannt schlafen zu können, reichen oft schon folgende Entspannungstipps

  • Entspannen Sie Ihren Körper mit einem warmen Bad (34 bis 36 Grad Celsius). Verschiedene Badezusätze wirken zusätzlich beruhigend
  • Versuchen Sie sich geistig zu entspannen. Gerade schwerwiegende Probleme oder Sorgen sollten nicht vor dem Einschlafen diskutiert werden
  • Trinken Sie ein Glas warme Milch mit Honig
  • Wenden Sie eine Entspannungstechnik an, wie autogenes Training, Yoga oder progressive Muskelentspannung

Quellen

http://www.onmeda.de/schlafen/schlafstoerungen.html
http://www.onmeda.de/schlafen/schlafstoerungen-definition-2341-2.html
http://www.onmeda.de/schlafen/schlafstoerungen-ursachen-von-schlafstoerungen-2341-4.html
http://www.onmeda.de/schlafen/schlafstoerungen-diagnose-von-schlafstoerungen-2341-5.html
http://www.onmeda.de/schlafen/schlafstoerungen-therapie-von-schlafstoerungen-2341-6.html

Hinweis

Dieser Text dient zu Ihrer allgemeinen Information. Bitte stellen Sie keinesfalls selbst eine Diagnose, sondern suchen Sie, wenn Sie Fragen oder Beschwerden haben, eine Ärztin/einen Arzt auf. Nur sie/er kann die Symptome aufgrund klinischer Erfahrungen richtig einschätzen und gegebenenfalls weitere diagnostische Schritte einleiten.